1935 war ein prägendes Jahr für den Horrorfilm. Mit “Frankenstein” gelang Universal Pictures ein Meilenstein, der bis heute die Popkultur beeinflusst. James Whale führte Regie bei diesem Klassiker, basierend auf Mary Shelleys gleichnamigem Roman. Boris Karloff verkörpert in einer unvergesslichen Performance die tragische Figur des Monster.
Die Geschichte von “Frankenstein”:
Der Film erzählt die Geschichte des exzentrischen Wissenschaftlers Henry Frankenstein (Colin Clive), der davon besessen ist, Leben aus toten Körperteilen zu erschaffen. In einem abgelegenen Labor, unterstützt von seinem humpelnden Assistenten Fritz (Dwight Frye), gelingt es ihm tatsächlich, eine Kreatur zum Leben zu erwecken. Doch Frankensteins Schöpfung, ein missgebildetes Wesen voller Angst und Verwirrung, wird von der Gesellschaft gefürchtet und verstoßen.
Die Kreatur, die nur als “Monster” bezeichnet wird, sehnt sich nach Liebe und Akzeptanz, doch ihre äußere Gestalt lässt sie in den Augen der Menschen als Bedrohung erscheinen. In ihrer verzweifelten Suche nach Zugehörigkeit begeht sie grausame Taten, was zu einem tragischen Ende führt.
Schauspielerische Glanzleistungen:
Neben Boris Karloff als Monster glänzt die Besetzung mit weiteren talentierten Schauspielern. Colin Clive überzeugt als brillanter, doch verblendeter Wissenschaftler. Mae Clarke spielt Elizabeth, Frankensteins Verlobte, die in das Geschehen verwickelt wird. Dwight Frye steuert als der etwas chaotische Assistent Fritz humorvolle Momente bei.
Visuelle Meisterleistung:
Der Film “Frankenstein” war für seine Zeit bahnbrechend hinsichtlich der visuellen Effekte. Jack Pierce, der Maskenbildner, schuf das ikonische Aussehen des Monsters mit seinem massigen Körperbau und dem expressionsstarken Gesicht. Die Make-up-Technik war so revolutionär, dass sie viele Jahre lang als Vorbild diente.
Thematische Tiefe:
“Frankenstein” behandelt komplexe Themen wie die Verantwortung des Wissenschaftlers, die Folgen des unverantwortlichen Strebens nach Macht und die Bedeutung von Mitgefühl und Akzeptanz. Der Film regt zum Nachdenken über die Grenzen menschlicher Kreativität und die Konsequenzen unserer Handlungen an.
Produktionsdetails:
- Regisseur: James Whale
- Drehbuch: Glen MacDougal, William Hurlbut, basierend auf dem Roman von Mary Shelley
- Premiere: 21. November 1935
- Laufzeit: 70 Minuten
- Musik: Franz Waxman
Die Bedeutung von “Frankenstein”:
“Frankenstein” etablierte das Genre des Horrorfilms auf einer neuen Ebene und beeinflusste Generationen von Filmemachern. Die Geschichte des Monsters, der nach Liebe und Akzeptanz sucht, ist zeitlos und relevant. Der Film hat zu unzähligen Nachbildungen, Adaptionen und Parodien geführt.
Interessante Fakten:
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Das Make-up für Boris Karloff als Monster wurde in über fünf Stunden aufgetragen.
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Die Dreharbeiten fanden in Universal Studios, Kalifornien, statt.
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Der Film war ein großer kommerzieller Erfolg.
Fazit:
“Frankenstein” ist mehr als nur ein Horrorfilm. Er ist eine tiefgründige Geschichte über die menschliche Natur, die Verantwortung des Wissenschaftlers und die Sehnsucht nach Zugehörigkeit. Die ikonischen Bilder, die unvergessliche Performance von Boris Karloff und die zeitlose Thematik machen diesen Klassiker zu einem unverzichtbaren Teil der Filmgeschichte.